Bewegungs-Objekte
Die Bewegungselemente dienen dazu, die Reaktion für die Aussenwelt erkennbar zu machen; Antriebselemente sind Motoren für Drehungen von Propellern, Stellmotoren (die keine vollen Drehungen erzeugen) für vor- und zurück-Bewegungen, Magnete für Zitterbewegungen und Klöppel zum Anschlagen von Klangkörpern. Die mechanischen Objekte lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
Objekte, die durch ihr "Verhalten" auf eine natürliche (physikalische) Tatsache hinweisen: Der mechanische Einfluss eines beweglichen Teils auf einen anderen beweglichen Teil, z. B. das Zittern eines Klöppels bringt eine ganze Skulptur zum Schwingen ("Torsio", 1973), oder die Drehung eines Teils der Skulptur veranlasst einen anderen Teil zu einer andersgearteten Drehung ("Angleichung", 1977 oder "Rotierendes Magnetfeld", 2005). Beispiel für ein Objekt, das mit sich selbst in Wechselwirkung tritt und wo auch der Zufall eine Rolle spielt, ist "Closed Loop", 2000 mit acht Fotozellen, die acht Motoren mit Drehflügeln rotieren lassen. Jeder Flügel beschattet bei Drehungen die Fotozelle für den nachsten Flügel, wodurch sich die Bewegung fortpflanzt bis sie durch Zufall zum Stehen kommt.
Objekte, die Vehikel sind, um im Raum etwas zu verändern: z. B. "Spiegeleien", 1984, wo die unterschiedlichen Positionen der Spiegel zu wechselnden Reflexen an den Wanden führen. (Dieses Prinzip wurde auch in einem Kunst-am-Bau-Projekt "Spiegelturm" in einem Foyer der Universität Trier angewandt, wo durch Schall die Lage der Spiegel verändert wird und die Reflexionen des Sonnenlichts, das durch das Glasdach fällt, auf den Wänden tanzen).
Objekte, die auf den Ort des Betrachters spezifisch reagieren:
Bei dem Objekt "Tracking mechanism", 1973 wird der Betrachter von beweglichen Sensoren regelrecht verfolgt, bei dem Objekt "Zurückweichend" (ca. 1990) ziehen sich die Sensoren bei Annäherung wie Tentakeln zurück.
Objekte, die sich wie ein Mobile bewegen: Anfangs- und Endposition sind verschieden: nach jeder Beeinflussung ergibt sich ein anderes Bild beweglicher Teile. Z. B. "Fünf rotierende Stäbe". 1972, "Parallele und nichtparallele Stabe", 1970, "Kleiner Beuger", 1979. Ein Beispiel aus neuerer Zeit ist die Werkgruppe "Hommage à Panamarenko" (ab 2001), wie z.B. "Flatter" oder "Schwimmflieger", wo sich Flügel und Propeller bewegen.
Objekte, die nach einer Stimulation ihre ursprüngliche Form wieder einnehmen: Sie reagieren auf den Betrachter durch Zitterbewegungen oder Drehungen, kehren am Ende aber wieder in ihre Ausgangsposition zurück (z. B. "Zu dritt", 1974, "Drei", 1975, "Magnetstern", 2005).
Objekte, deren Reaktion von der Dauer der Beeinflussung abhangt: Bei dem Objekt "Habituation" wird die Zitterbewegung umso schwächer, je langer der Betrachter sich um Reaktionen bemüht: Es "ermüdet" oder "gewohnt" sich an den "Reiz". Lässt man es für eine Weile in Ruhe, so kehrt es zu seinem ursprünglichen Verhalten zurück.Rotierendes Magnetfeld 2005
Zurückweichend 1991