Zwitschermaschinen
Die Zwitschermaschine. Klees berühmtes Bild war Anregung für eine ganze Werkgruppe von "Zwitschermaschinen", wo die Vögel durch Lautsprecher ersetzt waren, die sich beim Drehen einer Kurbel bewegten und Vogelgezwitscher imitierten, Klees Bild ist sehr poetisch und trotz aller Ironie liebenswürdig; es war für mich Immer ein Gleichnis für die Verwissenschaftlichung der Natur oder auch eine Allegorie für die Mechanisierung der Lust. Bei meiner "Hommage a Paul Klee" wollte Ich zeigen, dass es nicht dabei geblieben ist, Natur mechanistisch zu deuten, sondern dass man sie sogar ersetzt. Dies wollte ich physisch erfahrbar machen. Der Betrachter muss an der Kurbel drehen, um das Zwitschern auszulösen, das Gestänge aus Draht kann man anfassen, es ist durchschaubar, die elektronische Imitation der Vogel-Warnrufe aber bleibt geheimnisvoll. Dies ist eine Analogie zum heutigen Gebrauch unserer Technik. Wir fassen sie alle an, die scheinbar harmlosen Maschinchen, setzen damit Dinge in Gang, die wir nicht mehr verstehen können und die sich heimtückisch in unser Leben einmischen. Wir stehen einem System gegenüber, das eine Eigendynamik entwickelt hat und uns entgleitet. Die Zivilisationsprodukte sind zu unserer eigentlichen Umwelt geworden, die Natur ersetzbar und zu Dekoration degeneriert, das Surrogat wird zur eigentlichen Realität und zum Freudenspender.